Ich bin schon mit 20 Jahren nach dem Abitur Mama geworden und das hat mein Leben entscheidend geprägt. Es war nicht immer einfach, aber aus meiner Tochter ist eine unfassbar tolle erwachsene Frau geworden, auf die ich sehr sehr stolz bin. Klar, damals wusste ich noch nicht, was aus uns wird und ob ich es als allein Erziehende schaffen könnte, ein gutes Leben aufzubauen. Und ja, ich musste einige Interessen zurückstellen und habe mich zum Beispiel für eine "solide" Ausbildung als Bankkauffrau entschieden Das war nicht der Job, von dem ich als Jugendliche geträumt hatte, jedoch habe ich der Bank bis heute ein geregeltes Einkommen und viele Lernerfahrungen zu verdanken; nicht alle angenehm, aber dennoch hilfreich. Nach der Lehre wollte ich noch Psychologie studieren (neben 20-Std. Job, Kind und Haushalt), bin aber bereits nach 3 Semestern an meine Grenzen gestoßen und es wurde keine Diplom-Psychologin aus mir. Aber einmal scheitern bedeutet für mich nicht, ganz aufzugeben. 

Als meine Tochter heranwuchs und mich weniger brauchte, war mir erstmal etwas anderes wichtig. Irgendwie wollte ich es schaffen und wer sein (was auch immer das bedeutet). Ich steckte viel Kraft in meine Karriere und habe einige Jahre Jobs mit viel Verantwortung als Führungskraft und im Vertrieb gemeistert. Ich habe gelernt, mich zu positionieren, mich in einem männlich geprägten Umfeld zu behaupten und mit hohem Druck und Stress umzugehen. Vieles ist mir dabei sehr gut gelungen, aber es hatte alles einen Preis. Ein neues Lebenskonzept musste her. Dieses "Working Mom Ding" immer am Rande des Burnouts; das konnte es echt nicht sein. 

Mein Interesse für psychologische und menschliche Themen war mir all die Jahre erhalten geblieben, der Wunsch nach einer wirklich sinnvollen Tätigkeit wuchs und somit begann ich meine zweite Bildungsreise (diesmal mit mehr Erfolg). Am Zentrum für Naturheilkunde in München besuchte ich diverse Wochenend-Kurse im Bereich der ganzheitlichen Entspannungsverfahren und Psychologie. Dabei stieß ich auf die Logotherapie & Existenzanalyse des Wiener Psychiaters Viktor E. Frankl und entschied mich für die Ausbildung am Süddeutschen Institut für Logotherapie & Existenzanalyse in Fürstenfeldbruck bei München. Die Logotherapie hat bei mir offene Türen eingerannt, weil sie uns Menschen einen freien Willen zugesteht und uns dabei hilft, in die Eigenverantwortung zu gehen und wo es nötig ist, an unserer Einstellung zu arbeiten. Immer mit dem Ziel vor Augen, das Leben sinn- und wertvoll zu gestalten, und der Gewissheit: Irgendwas geht immer. Mehr zur Logotherapie findest Du hier: Logotherapie erfahren > und hier: Freiheit und Verantwortung >.

Mir wurde klar, dass ich mit diesen Erkenntnissen, die mich so sehr bereichern, auch beruflich etwas anfangen will und reduzierte meine Arbeitszeit in der Bank, um mich noch etwas intensiver meinen Studien und dem Aufbau meiner Beratungspraxis widmen zu können. Ich konnte das auch deshalb tun, weil aus meiner Tochter so eine unfassbar tolle und selbstständige Frau geworden ist (hatte ich das schon erwähnt?). 

Und das ist der Punkt, an dem ich nun stehe. Ich bin durch die Ausbildung selbst und auch durch viele Stunden intensiver Selbsterfahrung persönlich gereift und habe Freude daran, andere Menschen zu begleiten und zu ermutigen, weil es eben immer einen sinnvollen und auch machbaren Weg gibt. Und weil ich so viel Freude an allen Fragen des Lebens habe, bilde mich stetig weiter und suche neue Ansätze, um als Mensch und Logotherapeutin weiter zu wachsen. Auch wenn ich schon viele Antworten gefunden habe, bleibe ich doch eine Suchende und das ist gut so.